CDU im vergangenen Jahrhundertstecken geblieben

Im vergangenen Jahrhundert stecken geblieben ist die CDU nach Meinung der SPD- Bundestagskandidatin Susanne Mittag bei der Frage der Frauenquote. „Es kommt mir so vor, als hätte die CDU die gesamte Debatte um Frauenförderung auf dem Weg zur Gleichberechtigung seit den 80er Jahren verschlafen“, erklärt Susanne Mittag. Anders könne sie sich die jetzige Verzögerungstaktik bis zum Jahr 2020 bei festen Quoten für Frauen in Aufsichtsräten von Unternehmen nicht erklären.

In Deutschland sind schätzungsweise von etwa 1100 Aufsichtsratsmitgliedern börsennotierter Unternehmen lediglich zwischen sechs und acht Prozent weiblich. In den Vorständen der 30 Dax-notierten Unternehmen sind in Deutschland weiterhin kaum Frauen vertreten. „Deshalb“ – so Susanne Mittag – „braucht es die Quote verbindlich und jetzt.“
Sie sei stolz, dass ihre Partei bereits 1988 einen Quotenbeschluss gefasst habe, der die Besetzung von Spitzenämtern in der Partei auf allen Ebenen zu 40 Prozent für Frauen vorschreibt. Susanne Mittag verwies außerdem auf Erfahrungen in Norwegen und Schweden, die belegten, dass die Rendite in Unternehmen mit einem besonders hohen Frauenanteil im Top-Management um zehn Prozent über dem Branchendurchschnitt liege. „Es ist unbegreiflich, dass diese Argumente bei der CDU nach wie vor nicht überzeugen. Frauen können Aufsichtsrat und zwar heute und nicht erst 2020“.
Sie hoffe auf mutige CDU- Frauen, die solidarisch für die Quote stimmten, erklärte Mittag. Sie bezeichnete die Quotenregelung als beispielhaft für gesellschaftliche Veränderungen, die unabdingbar seien. Hieran zeige sich allerdings auch das konservative Weltbild, dem die CDU mit Blick auf die Frauen nach wie vor anhänge. Dem jetzt dem Bundestag vorliegenden Entwurf zur Frauenquote hatte der Bundesrat bereits im September vergangenen Jahres zugestimmt. Dafür waren auch zwei CDU-geführte Länder. Demnach soll in zwei Stufen bis Januar 2023 eine Mindestquote für Frauen von 40 Prozent in den Aufsichts- und Verwaltungsräten großer Unternehmen eingeführt werden.