Susanne Mittag im Gespräch mit Dötlingens Bürgermeister Ralf Spille (CDU)

Neerstedt – „Das scheint ja gut zu laufen in Dötlingen. Ich kriege gar keine Aufträge mit nach Berlin“, resümierte SPD-Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag nach einem Besuch bei der Gemeinde Dötlingen am vergangenen Mittwoch. In kleiner Runde sprach sie im Rathaus in Neerstedt mit Bürgermeister Ralf Spille, den SPD-Ratsmitgliedern Rudolf Zingler und Ute Ziemann, Dierk Garms (FDP) und Uwe Krebs (CDU), um sich über die Kommune zu informieren und Problempunkte kennenzulernen.

Das konstruktive Gespräch fand in einer offenen und lockeren Runde statt. Auch Bürgermeister Spille  hob den Wert des persönlichen Gesprächs hervor. „Man weiß nun, mit wem man geredet hat und greift dann einfach leichter zum Telefonhörer, wenn es mal hakt und man Hilfe oder Informationen aus Berlin braucht.“ Derzeit aber, so Spille gebe es keine „heißen“ Bundesthemen in der Gemeinde.

Allerdings spielt die Berliner Energiepolitik auch in die Kommunen hinein. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz und die geplanten Änderungen bei den Vergütungen für Alternativstrom haben Auswirkungen  auf den Ausbau der Windkraft in den Kommunen. In Dötlingen befinden sich elf Windkraftanlagen in der Planung, sehr viel Biogasanlagen und Sonnenenergiefelder gibt es bereits. Die Runde war sich einig, dass die Veränderungen im EEG des letzten Jahres unbedingt notwendig waren, um die Stromkosten für die Bürgerinnen und Bürger nicht noch weiter steigen zu lassen.

Beim Thema Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbewerbern wünschten sich die Gemeindevertreter, dass das Verfahren besonders bei Menschen aus sicheren Herkunftsländern beschleunigt werde. Das könne  den Kommunen viel Arbeit ersparen. Hier hat der Bund schon Maßnahmen ergriffen, u.a. durch eine erhebliche Stellenerhöhung.

Als größte Hürde bei der Integration der Flüchtlinge bezeichnete Bürgermeister Spille  die Sprachprobleme. „Dafür gibt es auch vom Bund mehr Unterstützung für Sprach- und Integrationskurse. Das ist eine wichtige Aufgabe der Gemeinden“, sagte Susanne Mittag. Die Kommunen seien so dicht an den Menschen dran, dass sie konkret und zielgenau helfen könnten, betonte die Sozialdemokratin.

Die Bundestagsabgeordnete hat den Eindruck gewonnen, dass es in der Dötlinger Politik ein gutes Miteinander gibt und die Gemeinde zukunftsorientiert aufgestellt ist.

„Die Kinderbetreuung  funktioniere, Krippe, Hort, Grundschule sowie Jugendeinrichtungen bauten gut aufeinander auf. Und auch altersgerechte Wohnungen seien ein Thema in der Gemeinde. Mein positives Bild der Gemeinde hat sich bestätigt.“, so Susanne Mittag.