Susanne Mittag berichtete über ihre Arbeit im NSA-Untersuchungsausschuss und erläuterte, wie umfangreich die Tätigkeit einer Abgeordneten ist.Zur Gruppe gehörten Bürger aus dem Wahlkreis, die sich der SPD verbunden fühlen, aber auch Menschen, die sich ehrenamtlich einsetzen und für ihre Mitbürger aktiv sind. Beispielsweise Mark Castens aus Ovelgönne (Wesermarsch), der sich für ein Sterben in Würde und den Ausbau von Hospizen einsetzt, aber auch der Palliativmediziner Udo Baramsky aus Ganderkesee, der im Deutschen Roten Kreuz aktiv ist. Und er war bei der Anreise nach Berlin gleich gefordert, denn wegen eines Unfalls auf der Autobahn 500 Meter voraus stand der Bus der Gruppe zwei Stunden im Stau. Der ausgebildete Notarzt machte sich sofort auf den Weg, um seine Hilfe anzubieten.
Außerdem war die Gruppe international besetzt. Aus Russland war die Moskauerin Katerina Amanova dabei, die zurzeit bei Familie Töllner in Sandkrug als Austauschschülerin ist. Auch die Amerikanerinnen Fiona Rebecca Kilby und Moraelin Nicole Hicks, die derzeit bei der Familie Ludwig in Lemwerder leben, waren mitgefahren. Bei der Rückreise war die Litauerin Ieva Motuzaite aus Vilnius/Litauen an Bord, die derzeit als Stipendiatin im Büro von Susanne Mittag arbeitet und am 9. Mai, dem Europatag, bei der Veranstaltung in der Delmenhorster Markthalle dabei sein wird.
Die von Helmut Hinrichs (Sandkrug) betreute Gruppe besuchte während des vom Bundespresseamt zusammengestellten Programms unter anderem das Ministerium für Arbeit und Soziales und diskutierte mit dem Referenten über Mindestlohn und Rentenfragen. Das Abgeordnetenhaus von Berlin stand ebenso auf dem Programm wie ein Besuch in der Landesvertretung Niedersachsens in Berlin, bei dem Referent Rüdiger Jacobs über die Rolle das Landes und des Bundesrates im Gesetzgebungsverfahrens informierte. Tief beeindruckt waren die Reiseteilnehmer nach dem Besuch eines Lagers, in dem die Nazis Zwangsarbeiter untergebracht hatten. Eine „politische Stadtrundfahrt“ und ein Besuch des „Tränenpalastes“ am Bahnhof Friedrichstraße, über den die DDR die Ausreise aus Ostberlin für Tagesbesucher aus dem Westen und DDR-Bürger, die aus der Staatsbürgerschaft entlassen worden waren, abwickelte, rundeten den Besuch in der Hauptstadt ab.
Jeder Bundestagsabgeordnete kann jährlich drei solcher Fahrten für maximal 50 Teilnehmer anbieten. Sie werden vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung organisiert und aus Steuermitteln finanziert. Die Fahrten sollen den Teilnehmern das politische System näherbringen und über die Arbeit der Parlamentarier informieren. Bei der Gruppe aus dem Wahlkreis von Susanne Mittag kam das Konzept an. Zwar musste der eingeplante Besuch des Kanzleramtes wegen der verspäteten Ankunft durch den Stau gestrichen werden, doch die Resonanz war am Ende durchweg positiv.
