SPD-Abgeordnete besuchen Ländliche Erwachsenenbildung in Huntlosen

Die Menschen werden älter, die Begleitung von Senioren wird immer wichtiger. Das spürt auch die Ländliche Erwachsenenbildung (LEB) in den Landkreisen Wesermarsch und Oldenburg, denn ihre Qualifizierungskurse in diesem Bereich finden vor allem in der Wesermarsch großen Anklang. Das berichtete LEB-Bereichsleiterin Karin Pieper den beiden SPD-Abgeordneten Susanne Mittag, MdB, und und Karin Logemann, die die Region im Landtag in Hannover vertritt.

Die Sozialdemokratinnen wollten bei der LEB, die im „Grünen Zentrum“ in Huntlosen residiert, hören, wo der Schuh drückt und wo sie helfen können.

Die LEB,  die vor mehr als 60 Jahren gegründet wurde, ist laut Karin Pieper die größte Einrichtung in der Erwachsenenbildung in Niedersachsen, die 2014 im Bereich Wesermarsch/Oldenburg 10000 Unterrichtsstunden angeboten hat. Sie arbeitet  mit vielen Vereinen und Gruppen zusammenarbeitet. Und aus genau dieser Zusammenarbeit entstehen  zielgerichtete Angebote, denn „wir sind flexibel und innovativ und können schnell reagieren“, sagt die Bereichsleiterin.

Eines der neuen Projekte ist der Austausch der Seniorenbegleiter untereinander. Dieses Vorhaben ist auf unerwartet große Resonanz gestoßen, denn es bietet die Möglichkeit, mit anderen Begleitern über die manchmal bedrückenden Gespräche mit Angehörigen der Kriegsgeneration zu reden und diese so zu verarbeiten. „Diese Menschen haben ihre Kriegserlebnisse viele Jahre verdrängt, das kommt nun wieder hoch. Das müssen wir berücksichtigen“, begrüßt Susanne Mittag das Angebot der LEB, den Helfern zu helfen.

Doch auch in Sachen Integrationsarbeit gibt es Klippen. So ist es schwierig, eine Kinderbetreuung zu organisieren, damit ausländische Frauen ohne Probleme an Alphabetisierungskursen teilnehmen können. Die Kritik am Bundesamt für Migration und Flüchtlinge kam an. „Das steht oben auf der Liste“, versprach Susanne Mittag, die im Innenausschuss des Bundestags sitzt, nachzuhaken. Auch dürfe der Verwaltungsaufwand  nicht zu groß werden. Ebenso wie Karin Logemann plädierte sie dafür, die Integrationsarbeit längerfristig anzulegen. Außerdem sei eine bessere Vernetzung und Koordination der unterschiedlichen Angebote sinnvoll. Land- und Hauswirtschaft seien Bereiche, die sich für Hospitationen und Praktika beispielsweise durch ausländische Flüchtlinge oder Asylbewerber eigneten.

Als weiteren Schwerpunkt der LEB-Arbeit nannte Bernhard Wolff, Geschäftsführer der Kreisarbeitsgemeinschaft Oldenburg, das Thema Pflege. „Auf vielen Höfen wird Pflege bis zum Umfallen gemacht“, sagte er. Das sei ein Grund für die LEB hier zu reagieren und Angebote zu machen. Das gelte auch für den Bereich Kommunikation, der für die Landwirtschaft immer wichtiger werde, um den Beruf besser darzustellen. Die Ausbildung von Gästeführern und Polnisch für Arbeitgeber seien Kurse gewesen, die an die LEB herangetragen worden seien.

Verständnis hatten die Abgeordneten auch für die Klagen Karin Piepers über den gewaltigen Verwaltungsaufwand bei Anträgen nach dem Leader-Programm  der EU und die erforderliche Mindestzahl von sieben Teilnehmern bei Kursen, die auf dem Land schwierig zu erreichen seien. Hier wollen die Sozialdemokratinnen versuchen, Änderungen einzuleiten. „Ich werde mich kümmern“, versprach Susanne Mittag.