Der Leiter des Havariekommandos, Hans-Werner Monsees, informierte zunächst über die Aufgaben der Einrichtung.
Das Havariekommando wird bei komplexen Schadenslagen in der Nord- und Ostsee tätig und ist vor Ort für das Unfallmanagement zuständig. Einsätze erfolgen bei der Schadstoffunfallbekämpfung wie Ölkatastrophen, Bränden oder zur Bergung von Schiffen. Zudem übernimmt das Havariekommando im Rahmen des Sicherheitskonzeptes Deutsche Küste die Luftraumüberwachung. Dabei verfügt es über ein Selbsteintrittsrecht. Das heißt, es kann bei schweren Unfällen eigenverantwortlich die Gesamteinsatzleitung übernehmen.
Da das Havariekommando selbst über keine eigenen Schiffe verfügt, haben sich Bund und Küstenländer verpflichtet, ihre verfügbaren Einsatzkräfte und Mittel dem Havariekommando zur Bekämpfung von komplexen Schadenslagen bereit zu stellen. Bei Einsätzen werden dementsprechend Schiffe des Bundes, wie zum Beispiel die Mehrzweckschiffe der WSV, zusammen mit Kräften der Berufsfeuerwehren oder des THW zentral durch das Havariekommando geführt.
Kein anderer Nord- oder Ostseeanrainer verfügt über derartige Strukturen. Das ist europaweit einzigartig. Aktiv wird das Havariekommando nicht nur an der Küste und auf See innerhalb der Zwölf-Seemeilen-Zone, sondern auch in der gesamten deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone, im Nord-Ostsee-Kanal und auf allen Seeschifffahrtstrassen, die direkt in die Nord- oder Ostsee münden.
Mithin ist das Havariekommando auch für die Weser und den Schutz des Raumes Wesermarsch zuständig.
„Es war nicht zuletzt deshalb eine für mich sehr informative Besichtigung“, erklärte Susanne Mittag abschließend.