


Begrüßt wurde Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks von der SPD-Bundestagsabgeordneten Susanne Mittag sowie dem Delmenhorster Oberbürgermeister Axel Jahnz und Stadtbaurätin Bianca Urban.
Viele Gäste aus Delmenhorst, dem Landkreis Oldenburg und der Wesermarsch, darunter der Landtagsabgeordnete Axel Brammer, die Bürgermeister aus Nordenham, Wildeshausen und Hude, Vertreter von Delmenhorster Firmen, Sozialverbänden und Gewerkschaften waren vor Ort.
In ihrem Referat berichtete Dr. Barbara Hendricks von der Renaissance der Städte und dem einhergehenden steigenden Bedarf an kostengünstigen Wohnungen in der Stadt, aber auch im ländlichen Bereich, kleineren Städten und Dörfern.
Mit dem Blick darauf hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit das 10-Punkte Programm „Bündnis bezahlbares Wohnen und Bauen“ auf den Weg gebracht.
Hendricks verdeutlichte, dass die Städtebauförderung mit der Wohnungsbauförderung Hand in Hand gehen müsse. Hendricks appellierte: „Wir brauchen eine Bauoffensive“. Der Bedarf liege bei jährlich mindestens 350.000 Wohnungen.
Der Fokus liege dabei auf bezahlbarem Wohnraum. Der soziale Wohnungsbau ist seit der Föderalismusreform 2006 Ländersache. Aktuell zahlt der Bund jedoch noch Kompensationszahlungen, die von jährlich rund 518 Mio. Euro im Jahr 2015 auf über 1 Mrd. Euro verdoppelt wurden. Zudem wurde erreicht, dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zur Schaffung von sozialem Wohnraum Liegenschaften verbilligt an Städte und Gemeinden abgeben muss.
Der Bedarf an Sozialwohnungen würde auch zunehmend für die Mitte der Gesellschaft steigen. Es sei falsch, dass Kommunen, um keine neuen sozialen Brennpunkte zu schaffen, den sozialen Wohnungsbau nicht förderten. Delmenhorst gehe hier einen guten Weg. Dabei müsse sozialer Wohnraum für alle Menschen mit entsprechendem Bedarf zur Verfügung stehen und diese nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Über den sozialen Wohnungsbau hinaus, betonte Dr. Barbara Hendricks, dass es funktionierende Nachbarschaften geben müsse. Das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“, das bereits Wichtiges erreicht habe, werde durch weitere Gelder für ein neues Investitionsprogramm in Infrastrukturen wie Kitas fortgesetzt. Zudem gäbe es Gelder aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) und das ressortübergreifende Programm „Jugend stärken im Quartier“ mit sozialpädagogischen Hilfsangeboten und dem Fokus auf soziale Benachteiligungen und dem Übergang von der Schule in den Beruf. Dieses Projekt findet in Delmenhorst bereits statt.
Bei der anschließenden Diskussion ging es unter anderem um Gegensätze in der Stadt und dem ländlichen Raum. Die Ministerin betonte, dass es auch im ländlichen Raum Unterschiede gebe, jedoch auch dort Möglichkeiten für den sozialen Wohnungsbau bestünden. Der soziale Wohnungsbau ermöglicht 40 % der Bevölkerung mit mittlerem und niedrigem Einkommen, günstig zu wohnen.
Der Blick wurde dabei auch darauf gerichtet, dass die Zuwanderung von geflüchteten Menschen gerade für den ländlichen Raum eine große Chance bietet. Im Hintergrund des demografischen Wandels, könne die Wohnortzuweisung für anerkannte geflüchtete Menschen dazu führen, dass Grundschulen auch im ländlichen Raum erhalten blieben.
Es wurden noch diverse weitere Fragen aus dem Publikum gestellt, die von der Ministerin alle vollumfänglich beantwortet wurden.