


Die ehrenamtlichen Pflegestellen können oft allein durch Spenden den Betrieb kaum aufrechterhalten. Außerdem ist es mittlerweile für die Meisten selbstverständlich nach dem Fund eines Tieres den Tierschutzbund zu verständigen, auch wenn rein rechtlich die Kommune verantwortlich ist.
Eine Lösung, die die Zukunft der Tierheime sichert, ist deshalb überfällig. Die SPD ist auch auf Bundesebene bemüht, gangbare Lösungswege aufzuzeigen.
Gemeinsam mit der Tierschutzbeauftragten der SPD- Bundestagsfraktion Christina Jantz-Herrmann, dem Präsidenten des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, dem Präsidenten des Tierschutzbundes Niedersachsen, Dieter Ruhnke und Rosemarie Westphal vom Tierschutzverein Wesermarsch, wurden an diesem Nachmittag Lösungsmöglichkeiten für das Problem der Fundtiere in der Region erörtert.
Für die Kommune stellte Brakes Bürgermeister Michael Kurz (SPD) die Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung dar. Allein Nordenham gäbe jährlich rund 15.000 Euro für Tierarztkosten auf. Dies ist ein alljährliches Thema bei den Haushaltsberatungen in den Kommunen. Er verwies hierzu auf die Verantwortung von Bund und Land.
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder erinnerte daran, dass die Unterbringung von Fundtieren eine kommunale Pflichaufgabe ist, erkannte die Probleme der Finanzierung jedoch auch an.
Die SPD-Bundestagsabgeordneten zeigten auf, dass die Finanzierung der Tierheime strukturell ein bundesweites Problem sind, weshalb sie sich dieses Themas auch annehmen. Den Ehrenamtlichen wird auf Dauer in vielerlei Hinsicht zuviel abverlangt.
Seitens einiger Tierschützer wurde an diesem Nachmittag wiederholt die Forderung nach einer bundesweiten Registrierungs- und Kastrationspflicht für Katzen gestellt („Paderborner Modell“). Hierbei sei eine strikte Kontrolle von Nöten, was in der Teilnehmerrunde eine uneingeschränkte Zustimmung fand. Ebenfalls erörtert wurde die kostenträchtige Versorgung von aufgefundenen Wildtieren und „Exoten“.
Christina Jantz-Herrmann wies auf die interfraktionele Arbeitsgruppe im Deutschen Bundestag zum Tierschutz hin, sowie auf die notwendigen Kontrollen von Tierbörsen, von so genannten Qualzuchten und massiveres Vorgehen gegen den illegalen Welpenhandel. Wichtig sei es, Kontakte auszutauschen und miteinander im Gespräch zu bleiben. Des Weiteren müsse dies auch Thema bei den kommunalen Spitzenverbänden werden.