Blaulichtkonferenz in Rodenkirchen

Hauptreferent bei der Blaulichtkonferenz, die auf Initiative von Susanne Mittag in der Markthalle Rodenkirchen stattfand, war der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Christoph Unger. Rund 100 Helfer des THW, der Feuerwehr, des DRK und anderer Organisationen sowie Vertreter der Polizei, Politik und Verwaltung in der Wesermarsch waren der Einladung gefolgt und diskutierten vor Ort über aktuelle Herausforderungen im Bevölkerungsschutz.

Von links: Heiko Basshusen, Thomas Brückmann, Cristoph Unger, Susanne Mittag, Jörn Stilke und Klaus Rübesamen

Im Podium vertreten war zudem Kreisbrandmeister Heiko Basshusen, Landrat Thomas Brückmann, der leitende Kriminaldirektor der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch, Jörn Stilke und der Bürgermeister der Gemeinde Stadland, Klaus Rübesamen.

Nach einer Begrüßung durch den Bürgermeister gab die Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag, die selber viele Jahre im Polizeidienst tätig war und Mitglied im Innenausschuss des Deutschen Bundestages ist, eine Einführung in das Thema Zivil- und Katastrophenschutz sowie die Ergebnisse der Haushaltsberatungen.

In seinem anschließenden Referat ging Präsident Unger auf die aktuellen Herausforderungen wie die Globalisierung, die Digitalisierung oder den Klimawandel ein. Extremwetterlagen und Angriffe auf kritische Infrastrukturen stellen stellten die Arbeit der Organisationen vor immer neue Herausforderungen, die in gleichem Maße alle Rettungs- und Unterstützungskräfte betreffen werden. Besonders das Thema Stromausfall führt bei der Bevölkerung, im kommunalen Bereich, Wirtschaft und Landwirtschaft zu weitreichenden Folgen.

In diesem Zusammenhang wurde auch die im Zivilschutz-Konzept aufgeführte Bevorratung thematisiert, das nach Auskunft des Präsidenten Unger in seiner Art kein neues Konzept, nur einen kleinen Teil umfasst und leider medial unverhältnismäßig „hochgezoomt“ wurde. Zudem betonte er, dass die Bevölkerung schnelle Warnungen und Informationen erwarte, weshalb das BBK unter anderem die Warn-App „NINA“ entwickelt hat, jedoch auch darauf hinwies, dass dies kein vollständiger Ersatz für Sirenen sei.

In der offenen Diskussion wurden Übungen zum Beispiel bei Stromengpässen, die weitere Förderung von Personal- und Sachmitteln sowie eine größere Anerkennung der oftmals ehrenamtlichen Arbeit der Helfer befürwortet. Zudem ging es um Zuständigkeiten der Polizei im Inneren und der Bundeswehr für die äußere Sicherheit, wobei Susanne Mittag herausstellte: „Wenn es darauf ankommt, wird die Bundeswehr helfen.“

Alle waren sich einig, dass die Arbeit aller Organisationen vor Ort einen enormen Wert für die Gesellschaft hat, die Anerkennung leider aber gelegentlich fehle, besonders in Anbetracht vermehrter Übergriffe auf Polizei- und Rettungskräfte.

Gerade um diese Arbeit für junge Menschen attraktiv zu halten, müssten den Menschen technisch gute Geräte und Fahrzeuge an die Hand gegeben werden.