Frischen Wind wollen auch Harald Rossol aus Lilienthal und Olaf Lühring aus Oldenburg, seit gut einem Jahr Besitzer des Flugplatzes am Wulfsweg in der Gemeinde Hatten, in ihre Neuerwerbung bringen. Seit 1063 gibt es den Flugplatz, der eine Fläche von 16 Hektar umfasst und über eine Graslandebahn verfügt. 55 Flugzeuge – inklusive Ultraleichtmaschinen – sind in Hatten stationiert, etwa 5000 Flugbewegungen werden gezählt.
„Wir haben den Platz einmal auf links gedreht und jetzt gab es hier einen enormen Investitionsstau.“, berichtet Rossol, der seit elf Jahren in Hatten fliegt. „Wir wollen den Menschen wieder eine Attraktion bieten!, sagt er. Der Ausbau der Gastronomie, ein neuer Spielplatz, eine kleine Fliegerbibliothek, die Förderung der Nachbarschaft und die Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehr sollen dazu beitragen.
Doch es soll noch höher hinausgehen, denn das Unternehmen Airbus will in Hatten zivile selbstfliegende Modellflugzeuge erproben. Hatten ist für Airbus interessant, weil die selbstfliegenden Systeme in Bremen entwickelt werden und man sonst zum Testen 600 Kilometer weit fahren müsste. Für die Zukunft planen die Flugzeugbetreiber einen parallelen und sicheren Betrieb von Sportflugzeugen und zivilen selbstfliegenden Modellflugzeugen am Flugplatz Oldenburg-Hatten. Dies wäre eine Premiere für Deutschland. Harald Rossol und Olaf Lühring erhoffen sich hierzu die Unterstützumg von Susanne Mittag. Die Sozialdemokraten im Rat und der Bürgermeister Christian Pundt haben in den Gremien der Gemeinde ebenso wie die anderen Fraktionen für den Probebetrieb gestimmt, der vier Tage dauern wird. Dabei fliegen die Objekte, die relativ leise unterwegs sind, nur in Sichtweite des Platzes und werden von Sicherheitspiloten am Boden überwacht. Für die Besitzer des Flugplatzes wäre eine Zusammenarbeit mit Airbus ein wichtiger Puzzlestein zur weiteren Entwicklung des Flugplatzes.
Ein weiteres ambitioniertes Projekt ist die Erzeugung und Speicherung von Energie zur eigenen Nutzung. Hierfür ist beim Landkreis Oldenburg bereits ein Investitionskostenzuschuss beantragt und zugesagt worden. Weitere Anträge auf Fördermittel des Bundes sollen folgen.
Nach dem Gespräch und einem Rundgang über den Flugplatz hatte Susanne Mittag jedenfalls für sich einige Aufträge erkannt, die sie nun angehen wird, um dem Flugplatz Hatten vielleicht Auftrieb geben zu können.
