Susanne Mittag versprach auszuloten, ob eine Zusammenarbeit mit dem Grünlandzentrum in der Wesermarsch etwas bringen könnte.
Seit 1994 betätigen sich die Reuters als Ochsenmäster, denn die Milchwirtschaft lohnte nicht mehr. Heiko Reuter erinnerte sich daran, dass sein Großvater in den 1970er Jahren schon Ochsen gehalten hatte und setzte nun auf diese Nische, die sich auch im Nebenerwerb realisieren ließ, weil die ganze Familie des Kraftfahrers mithilft. Mittlerweile ist auch Sohn Sven eingestiegen. Er ist gelernter Landwirt und hauptberuflich auf dem Hof Köhrmann in Sandkrug tätig.
Der Ochsenhof der Reuters liegt am Oldenburger Stadtrand. Die Weiden sowohl auf dem Gebiet des Landkreises Oldenburgs, als auch auf dem Gebiet der Wesermarsch. Die Kälber bezieht Reuter von einem Hof in Großenkneten.
Die 50 Ochsen starke Herde weidet von Mitte April bis Mitte Oktober unter anderem auf Kompensationsflächen für den Naturschutz. Die Tiere werden naturnah auf den 35 Hektar extensiv bewirtschaftetem Grünland gehalten. Im Winter werden Heu und Grassilage aus eigener Herstellung gefüttert.
Die Schlachtung erfolgt betriebsnah im Herbst. Das Fleisch wird direkt und ohne Zwischenhändler an den Endkunden gebracht. „Unsere Kunden mögen das Ochsenfleisch, weil die Tiere drei Jahre ganz langsam wachsen. Dadurch marmoriert das Fleisch besser, wird schmackhafter und verliert nicht an Größe beim Braten“, sagt Heiko Reuter. Der Handel kann dem Ochsenfleisch allerdings aus Kostengründen wenig abgewinnen, deshalb setzen die Reuters auf Direktvermarktung von Frischfleisch in verbraucherfreundlichen Mengen.
Außerdem bieten sie diverse Wurstspezialitäten an, z.B. ganz neu im Programm -Ochsenpinkel-. Eine Kostprobe erhielten auch Susanne Mittag und die Besucher am großen, runden Küchentisch. Es waren sich alle einig, dass dies vielleicht auch etwas für das traditionelle alljährliche „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ in Berlin wäre.
