Denn die 13 dort lebenden Tiere, angeführt von Zuchtbulle „Amos“, sind echte Landschaftspfleger. Vernässte Flächen und Moorgebiete können mit anderen Pflanzenfressern wie Pferden, Rindern, Schafen und Ziegen nicht so effizient vor der Verbuschung und Verwilderung bewahrt werden wie durch diese Spezialisten. Die Herde leistet einen Beitrag zur Landschaftspflege, aber auch zur Artenvielfalt und zum Klimaschutz und sollte deshalb gefördert werden, meint Susanne Mittag, die vom Landtagsabgeordneten Axel Brammer begleitet wurde.
Es geht dabei um die „zweite Säule“, die Förderung ländlicher Räume, auf die der Bund und die Länder direkt Einfluss nehmen können. Die Sozialdemokraten sehen darin einen Hebel, auch solche Landschafts- und Naturschutzprojekte zu fördern wie sie Peter Biel seit fast 20 Jahren ohne einen Zuschuss der öffentlichen Hand realisiert hat.
Die Büffel auf der Forstweide in Huntlosen und am Reckelsberg bei Sandhatten haben wasserführende und trockenfallende Suhlen geschaffen. Amphibien werden dadurch neue Laichgewässer geboten. Der Dung der Büffel ist „unbelastet“ und deshalb reich mit Insekten besiedelt, sodass Vögel mehr Nahrung finden. Auf der Forstweide in Huntlosen haben Experten sogar Exemplare des äußerst seltenen behaarten Kurzflüglers „Emus hirtus“ beobachtet. Die Disteln, Binsen und Brennnesseln fressenden Wasserbüffel sind ideal für Flächen, die für die Rinderhaltung ungeeignet sind. Auf moorigen Flächen, die wiedervernässt werden sollen, fühlen sich die Wasserbüffel wohl, Rinder hätten dort große Probleme.
„Das Projekt Landschaftspflege durch Wasserbüffel hat sich bewährt“, freut sich Susanne Mittag. Sie will jetzt schauen, ob es Möglichkeiten für eine Förderung gibt und außerdem schauen, ob diese Art Landschaftspflege auch ein Thema für das Grünlandzentrum in der Wesermarsch sein könnte. Eine grundsätzliche Kooperation sei zu prüfen, in Hinblick auf mögliche Naturschutzprojekte und Beweidungsmöglichkeiten anderer Flächen.
Für „Rana“ aus dem Harem des Zuchtbullen Amos sind das alles böhmische Dörfer. Sie ist zutraulich und genießt, dass sie von Susanne Mittag gekrault wird. Und es wird weitere Streicheleinheiten geben, denn die Sozialdemokratin will das Projekt weiter begleiten, verspricht sie Züchter Peter Biel.