Aktionismus bei Wildschweinjagd fehl am Platz

Susanne Mittag, Bild 2

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag kritisiert die Forderung des Deutschen Bauernverbandes (DBV), zur Vorbeugung gegen die Afrikanische Schweinepest den deutschen Wildschweinbestand mittels intensiver Jagd um bis zu 70 Prozent reduzieren zu wollen. „Abgesehen davon, dass die Schwarzwildbestände auch durch intensivere Jagd nicht nachhaltig reduziert werden können, sind bei der Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest beileibe nicht die Wildschweine die größte Gefahr, sondern Reisende und Berufskraftfahrer, die die Krankheit an Schuhen, Kleidung und Fahrzeugen mit nach Deutschland bringen“, so Susanne Mittag.

„Anstatt im blinden Aktionismus sogar Muttersauen und Frischlinge zu schießen gilt es, die Übertragungen durch den Transport zu verhindern. Bund und Länder sind nun in der Pflicht, den Transitverkehr stärker zu kontrollieren, Regelverstöße konsequent zu sanktionieren, bestehende Wildzäune in den Grenzregionen zu reparieren und vor allem die Reisenden eindringlich darauf hinzuweisen, keine Essensreste sorglos an Autobahnraststätten wegzuwerfen. Zudem sind insbesondere die Landwirte gefordert, mittels präventiver Hygienemaßnahmen die Schweinepest vom Stall fernzuhalten“, verlangt die Bundestagsabgeordnete.

Wildschweine sind in erster Linie ortstreue Tiere, d.h., sie verbleiben in der Regel in ihrem Revier. Darüber hinaus führt die Afrikanische Schweinepest dazu, dass die Wildschweine rasch nach der Infektion bewegungsunfähig werden und verenden. „Es ist fragwürdig, warum die Wildschweinjagd so in den Mittelpunkt gerückt wird, obwohl doch die intensive Schweinezucht und transportbedingte Seuchenübertragungen im Fokus stehen sollten“, unterstreicht Mittag.