Gleich drei Besuche in Damme standen für die SPD-Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag am Dienstag auf der Tagesordnung. Seit der Bundestagswahl betreut Susanne Mittag den Landkreis Vechta als SPD-Abgeordnete im Deutschen Bundestag.

Damme verfügt über eine starke Landwirtschaft. Dies spiegelte sich auch in dem Gespräch mit Bürgermeister Gerd Muhle wider.
So kam schnell das Thema Gülle-Verordnung auf. „Ein Grund für die hohe Nitratbelastung des Grundwassers liegt sicherlich in der Bewirtschaftung von Flächen“, äußerte Mittag, die selbst im Landwirtschaftsausschuss sitzt. „Die Belastung muss verringert werden. Hier besteht Handlungsbedarf. Wir sind zusammen mit dem Land Niedersachsen und Landwirten an der Umsetzung erster Schritte“, so Mittag. Neben Fragen der Landwirtschaft und des Tierschutzes wurde auch das Thema Sozialer Wohnungsbau angesprochen. Im Koalitionsvertrag wurde festgelegt, dass der Bund die Länder künftig jährlich mit mehr als 1,5 Milliarden Euro unterstützt.
Positiv bewertete Bürgermeister Muhle vor allem das Prinzip „Wer bestellt, bezahlt“ im Koalitionsvertrag. Um den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern und kostenlose Kita-Plätze sicherzustellen, bedarf es der finanziellen Unterstützung von Bund und Land.

Finanzen waren auch Thema bei dem Gespräch mit dem Geschäftsführer des Krankenhauses St. Elisabeth, Ralf Grieshop. Er empfing Susanne Mittag und die SPD-Damme mit einem Förderbescheid des Landes Niedersachen. Mit den Landesgeldern soll ein spezielles Untersuchungsgerät – eine sogenannte DSA-Anlage – für die eigene Neurologie angeschafft werden.
Das Krankenhaus in Damme verfügt über eine Neurologie, die sich auf die Behandlung von Schlaganfall-Patienten spezialisiert hat. Jährlich werden 600 Schlaganfall-Patienten in Damme behandelt. Die Versorgung des Krankenhauses ist in den vergangenen Jahren auch insgesamt angewachsen. 968 Mitarbeiter haben 2017 rund 13.800 Patienten im Krankenhaus versorgt, 2008 waren es noch 8.400 Patienten.
Grieshop bestätigte, dass die Patienten mit den Füßen abstimmten, in welches Krankenhaus sie gehen. Die Schließung anderer Krankenhäuser in der Region, wie in Bramsche, sorge für zunehmende Patientenströme nach Damme. Er lege einen Schwerpunkt seiner Arbeit darauf die Klinik durch gute Arbeitsbedingungen attraktiv zu machen, sonst drohe eine Abwanderung von Fachkräften in größere Zentren wie Bremen oder Osnabrück.
Aktuelle Probleme seien vor allem die Bürokratisierung von Abläufen, durch die Zeit für die Pflege fehle, die zum Nachteil der Krankenhäuser praktizierte Abrechnungssystematik, aber auch die Tatsache, dass immer mehr Menschen mit Bagatellerkrankungen in die Notaufnahme kämen. Susanne Mittag bekräftigte: „Es fehlt Zeit für Pflege. Die Dokumentation darf nicht Überhand nehmen.“
Am Nachmittag besuchte Susanne Mittag dann das Unternehmen Grimme. Die Landmaschinenfabrik ist Weltmarktführer in der Kartoffel-Technik und hat große Ambitionen dies auch im Zuckerrüben-Bereich zu werden. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter in Damme sowie weitere Mitarbeiter an anderen Standorten weltweit. Erst kürzlich hat sich Grimme in China niedergelassen, dem Land mit den größten Anbauflächen von Kartoffeln. China produziert jährlich 5.647.000 Hektar Kartoffeln, dies entspricht einem Anteil von 49 Prozent. Deutschland verfügt im Vergleich nur über eine Anbaufläche von 240.000 Hektar.
Großen Handlungsbedarf sieht das Unternehmen vor allem in der Digitalisierung. Geschäftsführer Franz-Bernd Kruthaup bekräftige, dass nicht nur eine gute Breitband-Anbindung, sondern 5G gebraucht wird, um die Technik der Geräte wie den Datenaustausch auch wirklich nutzen zu können.