Im Bundestag hat ein öffentliches Fachgespräch zu Lebendtiertransporten in außereuropäische Länder stattgefunden. Die Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion Susanne Mittag sieht akuten Handlungsbedarf – sowohl auf europäischer als auch nationaler Ebene. Die Zahl der Transporte von lebenden Tieren in Drittstaaten nimmt seit Jahren zu. Die Experten unterstrichen, dass Langstreckentransporte oft nicht tierschutzkonform ablaufen und in den Zielländern europäische Tierschutzstandards nicht eingehalten werden.
„Außerdem sind die Versorgungsstationen entlang der Routen häufig restlos überfüllt und die LKWs können nicht in Echtzeit verfolgt werden, was Kontrollen unmöglich macht“, berichtet Susanne Mittag.
Susanne Mittag zieht aus dem Fachgespräch konkrete Handlungserfordernisse, die Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) zeitnah angehen muss. Bislang ist die europäische Transport-Verordnung in Deutschland nicht bußgeldbewehrt. Deshalb können Tierärzte bei Kontrollen nicht unmittelbar Bußgelder verhängen:
„Jede Kleinigkeit wird im Straßenverkehr geahndet. Verdursten aber 50 Rinder auf dem Weg in die Türkei, gibt es nicht mal einen Strafzettel“, sagt Susanne Mittag, die als Polizistin selbst Tiertransporte kontrolliert hat.
„Jede Verbesserung der Transportbedingungen werde ich mit Nachdruck unterstützen“, bestätigt die Tierschutzbeauftragte.