„Wir kommen bisher gut durch die Krise“, da sind sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag und die stellvertretende Leitung des Jobcenters Marion Denkmann einig.
„Das liegt vor allem daran, dass wir einen so guten Sozialstaat haben, der in der Krise sehr zügig reagiert hat“, zeigt sich Susanne Mittag überzeugt.
So berichtete Marion Denkmann aus der täglichen Praxis des Jobcenters: „Es liegen spannende Tage hinter uns und auch noch vor uns. Wir haben frühzeitig Pandemie-Pläne für unser Jobcenter in Delmenhorst entwickelt, wovon wir im weiteren Verlauf sehr stark profitiert haben“. Bis wieder der normale Alltag im Jobcenter eintritt, wird es jedoch noch etwas dauern: „Wir fahren stufenweise wieder hoch und arbeiten an kreativen Lösungen. Schon heute sind wieder Beratungsgespräche, die unseren Kunden auch Sicherheit geben, möglich und werden durchgeführt. Insgesamt können wir 264 Gesprächstermine pro Woche anbieten“, zeigt sich Marion Denkmann sehr zufrieden mit dem Krisenmanagement des gesamten Teams und fügt an: „Wir haben als Team auch großen Wert darauf gelegt gemeinsam zu entscheiden und alle mitzunehmen.“
Positiv: Corona hat die Behörde ein ganzes Stück digitaler werden lassen: „Wir haben unsere Mitarbeitenden fit fürs Homeoffice gemacht und es laufen auch erste Pilotverfahren für digitale Beratungsangebote“, berichtet Marion Denkmann. Susanne Mittag pflichtete ihr bei: „Auch im Bundestag und in meiner Arbeit kommt die zunehmende Digitalisierung stärker an. Das ist auch eine große Chance“.
Kritisch äußerte sich Marion Denkmann über das kurzfristig wirksame Sozialdienstleistereinsatzgesetz, das die Abrechnung mit den beteiligten Bildungsträgern, beispielsweise für Maßnahmen unkompliziert regeln sollte: „Das hat für sehr viel Verwirrung gesorgt. Allerdings ist es klar, dass eine Sondersituation, wie wir sie jetzt hatten, auch neue Herausforderungen mit sich bringt“, zeigte sie dennoch Verständnis für das Gesetz. Mittag freute sich über den Hinweis: „Nur durch die praktischen Hinweise aus der Arbeit vor Ort können wir auch besser werden. Diese Situation ist für uns alle neu“.
Bestrebungen, wie sie aus anderen Fraktion im Deutschen Bundestag gelegentlich geäußert werden, den Sozialstaat einzuschränken zu wollen, erteilt die Sozialdemokratin eine klare Absage: „Wir können stolz auf unseren Sozialstaat sein, der ein Miteinander gewährleistet. Ein Zurück, wie es von manchen gefordert wird, wir es nicht geben und schon gar nicht dann, wenn wir uns in Krisensituationen befinden“, stellt Mittag klar.