Wilfried Wieting: „Eines sollst du nie vergessen, Bauern sorgen für das Essen“

Dieser Spruch, der zeigt, wie wichtig die Landwirtschaft für uns ist, ist Wilfried Wieting, der den Hof in dritter Generation führt, besonders wichtig: „Wir müssen als Landwirte von unseren Erzeugnissen auch Leben können.“ Das war die Kernbotschaft, die Wieting der SPD-Bundestagsabgeordneten Susanne Mittag mit auf den Weg gab, die sich verständnisvoll zeigt: „Über Jahre sind große Probleme in der Landwirtschaft von CDU-Ministern verschleppt und verschoben worden. Damit muss jetzt Schluss sein.“ Große Probleme, damit meint sie die Themen: Digitalisierung, Umstellung der Nutztierhaltung, hin zu mehr Tierwohl, Düngeproblematik und den hohen Preisdruck: „Wir müssen als Verbraucher bereit sein, das Mehr an Tierwohl auch zu bezahlen und den Landwirten so die notwendige Wertschätzung entgegenbringen. Das heißt: Schluss mit Billig-Angeboten“, zeigt sich Susanne Mittag überzeugt, dass das Umdenken auch an der Ladentheke ankommen muss.

Der Hof Wieting, der rund 95 Jahre alt ist, hat auch drei Auszubildende, die sich Sorgen um die Zukunft der Landwirtschaft machen: „Wir erleben, dass sich sehr viele Landwirte Gedanken machen, wie es weitergehen kann. Das beunruhigt uns als Auszubildende natürlich auch.“ Ebenso erläuterte Wilfried Wieting: „Früher hatten wir hier in Hurrel 46 Höfe, jetzt nur noch knapp 15.“

Susanne Mittag, die als tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion auch Mitglied des Landwirtschaftsausschusses ist, vermittelt Aufbruchstimmung: „Wir müssen jetzt etwas tun. Deshalb wollen wir durch die Borchert-Kommission einen Weg aufzeigen, auf den sich die Landwirte verlassen können und den wir gemeinsam mit dem Verbraucher, den Naturschützern und den Landwirten gehen. Hin zu mehr Tierwohl und vor allem zu fairen Preisen für hochwertige Erzeugnisse.“

Dennis Wieting, der den Hof eines Tages übernehmen will, sieht ebenso die Probleme, aber auch einige Chancen: „Die gesamte Landwirtschaft muss mit diesem Konzept, der Landwirtschaft der Zukunft, wirtschaftlich arbeiten können“, fordert er von der Politik und ergänzt: „Nur mit der notwendigen Planungssicherheit wird es noch Hofnachfolger geben.“

Thomas Sprock, Geschäftsführer der Firma Urban, war ebenfalls bei dem gemeinsamen Austausch dabei: „Wir müssen wieder dahinkommen, dass sich Landwirtschaft lohnt und nicht nur Verpachtung.“ Da waren sich alle Teilnehmer einig.
Um den gemeinsamen Dialog weiter fortführen zu können, stellt Susanne Mittag den Landwirten das Papier der Borchert-Komission zur Verfügung: „Lassen Sie uns die Zukunft gemeinsam gestalten.“