Susanne Mittag: Fördergelder für den Tierschutzhof Wardenburg

Von der Arbeit des Tierschutzhofes in Wardenburg konnten sich Susanne Mittag (SPD-Bundestagskandidatin und –abgeordnete) und Ronald Holtz (SPD-Ratsherr) ein Bild machen. Die Leiterin des Hofes, Michelle Schmidt, erläuterte, woher die Tiere stammen und welche Hintergründe sie mitbringen. So lebten auf dem 1980 gegründeten Hof hauptsächlich Pferde, Hunde, Hühner sowie einige Katzen. Eine Leidensgeschichte, die die meisten der 23 Pferde und Ponys auf dem Hof gemeinsam haben, ist, dass sie in jungen Jahren zu stark beritten wurden. Dann, wenn die Leistung der Tiere nachlässt, werden sie von ihren Besitzern aufgegeben und verwahrlosen, erklärte Schmidt. Hunde hingegen würden in der Regel unüberlegt angeschafft und überforderten dann ihre neuen Besitzer, die sie nicht erziehen und beschäftigen könnten. Gerade in der Pandemie seien vermehrt Hunde als Gesellschaft für den Lockdown angeschafft worden, die nun, nach dem Ende der Lockdowns, von ihren Besitzern nicht mehr gewollt sind.

Ziel des Tierschutzhofes sei die Weitervermittlung der Tiere, etwa als Beisteller für andere Pferde oder als neues Haustier für zuverlässige Besitzer, so Schmidt. Dazu müssten sie jedoch oft erst wieder gesundgepflegt werden. „Unsere Tiere stammen aus Beschlagnahmungen durch die Veterinärämter und aus Tierheimen“ sagt die Leiterin. Aufmerksam auf vernachlässigte Tiere werden die Veterinärämter durch Hinweise des Tierschutzhofes, deren Mitarbeiter selbst Sichtkontrollen durchführen.

Besonders schockierend findet Susanne Mittag, die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion ist, dass noch immer der illegale Welpenhandel aus dem Ausland grassiert. „Leider konnten wir keine effektive Regelung schaffen, um Online-Händler dazu zu verpflichten ihren Klarnamen anzugeben und die Tiere rückverfolgbar zu machen“ so Mittag. Die Bundeslandwirtschaftsministerin setze hier auf Freiwilligkeit bei den Händlern. Dies sei unverantwortlich und führe zu andauerndem Leid, sagte Mittag.

Ein weiteres Problem während der Pandemie ist das verringerte Spendenaufkommen. Während die Zahl der Tiere auf dem Tierschutzhof steige, gingen die Spenden zurück, erklärte Schmidt. Dieses Ungleichgewicht betreffe alle Tierschutzvereine und Tierheime, sagt Mittag. An dieser Stelle konnte die Politikerin eine gute Nachricht verkünden: So hat sie es erreicht, dass ein Förderprogramm aus Mitteln des Bundesumweltministeriums geschaffen wurde, das diese Finanzierungslücke schließen soll. Auch der Tierschutzhof Wardenburg hat eine Förderung in Höhe von 7.500 € erhalten. Für den ansonsten aus Spenden finanzierten Hof sei dies ein großer Gewinn und man habe sich sehr über die Förderung gefreut, erklärte Schmidt.