Die enormen Preissteigerungen, welche insbesondere Energie- und Rohstoffpreise betreffen, stellen nicht nur für private Haushalte, sondern auch für Unternehmen eine große Herausforderung dar. Stark belastet von den Preissteigerungen sind energie- und handelsintensive Branchen, die dringend Unterstützung benötigen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag trat diesbezüglich mit dem Geschäftsführer der Achimer Stadtbäckerei GmbH & Co., Herrn Roberto Ferrari Renzi, in einen intensiven Austausch. Ziel war es, Möglichkeiten zu besprechen, wie die Corona-Folgen, aber gerade die Folgen des Ukraine-Krieges für Unternehmen, in diesem Fall für Bäckereien, abgefedert werden können.
Deutlich wurde, dass die Bäckereien die Preissteigerungen für ihre Produktion möglichst nicht an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergeben möchten. Dennoch mussten in dem Zuge die Preise für Bäckereiprodukte wie Brot und Brötchen und ca. 6% steigen, um die Produktionskosten ansatzweise abzudecken. Es seien gerade die stark erhöhten Energie- und Rohstoffpreise, die Bäckereien vor Herausforderungen stellen, so Ferrari Renzi. Die Unternehmen benötigten dringend monetäre Unterstützungen, etwa in Form von KfW-Krediten, um gegen die ansteigenden Kosten anzukommen. Die Bereiche Produktion und Logistik seien schwer von diesen betroffen.
Susanne Mittag zeigte auf, dass die Bundesregierung aktuell an kurzfristigen Programmen arbeite und sie zeitnah für Unternehmen zur Verfügung stelle: „Es ist ein Maßnahmenpaket für vom Krieg betroffene Unternehmen auf dem Weg, das den Unternehmen kurzfristig Liquidität gewährleisten wird.“ Das Maßnahmenpaket beinhaltet beispielsweise ein KfW-Kreditprogramm, welches Kredite über Hausbanken bis zu einem Volumen von 100 Mio. € oder individuelle, großvolumige Konsortialfinanzierungen gewährt. Als Voraussetzung für einen Kreditanspruch gilt eine nachgewiesene Betroffenheit – wenn zum Beispiel der Energiekostenanteil 3% vom Umsatz ausmacht. Darüber hinaus schiebt der Bund die Erweiterung von Bürgschaftsprogrammen an, um Unternehmen beim Erhalt von Betriebsmittel- und Investitionskrediten zu unterstützen. Auch sind befristete Zuschüsse für Unternehmen mit hohen Zusatzkosten aufgrund gestiegener Erdgas- und Strompreise sowie Eigen- und Hybridkapitalhilfen in Planung, um Liquiditätsengpässe zu überwinden. Sie betont allerdings, dass diese Maßnahmen wirklich nur kurzfristig sind: „Ausschlaggebend sind langfristige Veränderungen für Unternehmen im Bereich Energie. Jetzt ist die Zeit, um über innovative Energiekonzepte zu beraten und sie umzusetzen – damit wir Energie langfristig zu einem geringen Preis gewinnen, verbrauchen und sie zudem nachhaltig herstellen können.“
Einen Vorstoß dazu macht die Bundesregierung mit dem angekündigten Osterpaket, das den Ausbau erneuerbarer Energien sowohl für private Haushalte als auch für Unternehmen beschleunigt und bürokratisch vereinfacht. Für Bäckereien kämen beispielsweise Energiekonzepte infrage, die etwa den Umbau von Öfen (Weiternutzung der Abwärme), die Energieversorgung im Allgemeinen (mit weiteren Unternehmen zusammen in Kleinanlagen für erneuerbare Energien investieren und produzierte Energie teilen) und Umstellungen in der Logistik (z. B. wasserstoffbetriebene Fahrzeuge) betreffen. Für derartige Maßnahmen wird das Osterpaket Förderungen für Unternehmen bereitstellen. Susanne Mittag hebt zuletzt hervor: „Mit den langfristigen Unterstützungen und Maßnahmen machen wir einen großen Schritt in Richtung Unabhängigkeit von Drittstaaten, was den Energiebezug betrifft und unser übergeordnetes Ziel sein sollte“.