Kein Verständnis für Abbruch der Rathaus-Restaurierung in Delmenhorst

Bezogen auf den Artikel „Stadt will Restaurierung abbrechen“ vom 12. September 2023 im Delmenhorster Kreisblatt, äußere ich mein deutliches Unverständnis: Die seit mittlerweile neun Jahren geplante Innenrestaurierung des Rathauses soll nun – obwohl Fördergelder in hohen Summen akquiriert worden sind und die Innenrestauration notwendig ist – plötzlich abgebrochen werden. Immer wieder beantragte die Stadt nach der Bewilligung der Fördergelder eine Verlängerung der Umsetzung, die auch eine Verlängerung der Projektmittelgenehmigung zur Folge hatte. Inmitten dieser Verfahren, die auch die zuständige Behörde in Hannover nicht nachvollziehen kann, schlägt die Stadt vor, die Instandsetzung nicht mehr weiterzuverfolgen. Soll es der Innenrestaurierung des Rathauses so ergehen wie dem Kleinen Haus oder anderen Projekten, wo die Instandhaltung zu spät erfolgt ist oder komplett ausgesetzt blieb, um schließlich noch höhere Kosten nur aus dem eigenen Haushalt zu finanzieren?

Aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes wurden in den Jahren 2014 und 2016 Fördergelder zur Instandhaltung des Rathauses genehmigt. Ich habe mich seinerzeit dafür eingesetzt, dass diese Mittel für das Delmenhorster Rathaus bewilligt werden. So ein Vorgehen habe ich im Wahlkreis noch nicht erlebt. Diese Fördergelder hätten andere Antragssteller damals mit Begeisterung angenommen. Die Instandhaltung muss jetzt durchgeführt werden, denn mit Sicherheit wird es in Zukunft keine Fördergelder dafür geben.

Im Anschluss an die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Finanzen und zentrale Angelegenheiten am 13. September 2023 betont der Fraktionsvorsitzende der SPD-Ratsfraktion in Delmenhorst, Alexander Mittag: „Auch in finanziell schweren Zeiten dürfen wir unser kulturelles Bauerbe nicht vernachlässigen! Wenn wir die Förderung zurückgeben, zahlen wir dafür in Zukunft wesentlich mehr – ohne Förderung!“

„Die Markthalle wurde bereits vor einigen Jahren saniert und der Brunnenplatz soll ebenfalls auf unseren Antrag hin ansehnlicher gestaltet werden. Wir werden uns dafür einsetzen, auch das Rathaus als Kernstück unseres innerstädtischen Bauerbes zukünftig zu bewahren und für eine entsprechende Ratsmehrheit werben“, sagt der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses Dr. Lars Konukiewitz (SPD).