Der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft regelt, wie kaum ein anderer Politikbereich, sehr viele Alltagsthemen. Von gesunder Ernährung über sauberes Grundwasser und abwechslungsreicher Landschaft, bis zum Umgang mit Tieren und der Zukunftsfähigkeit der ländlichen Regionen: Dies alles sind Themen, die die Menschen vor Ort bewegen und die ich im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft mitbearbeite.

Unsere Landwirtschaft steht im Spannungsfeld zwischen den Erfordernissen der Marktwirtschaft und einer klima-, umwelt- und tierwohlorientierten Arbeitsweise. Als größter Landnutzer hat die Landwirtschaft Auswirkungen auf die Luft- und Bodenbeschaffenheit, die Artenvielfalt und die Wasserqualität. Wir brauchen eine Landwirtschaft, von der die Landwirtinnen und Landwirte auskömmlich leben können, die aber gleichzeitig mehr Klima-, Arten- und Tierschutz in den Blick nimmt. Die konventionelle Landwirtschaft muss vor diesem Hintergrund ökologischer, die ökologische Landwirtschaft ökonomischer werden. Hierfür braucht es auch eine Reform der europäischen Landwirtschaftspolitik, in welcher künftig Gelder nur noch gegen öffentliche Gemeinwohlleistungen ausgezahlt werden sollten.
Tiere sind Lebewesen, die unseres Schutzes bedürfen. Unter unserer Regierungsverantwortung wurde der Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz verankert. Seitdem arbeiten wir daran, diesen Artikel mit Leben auszufüllen. Die große Mehrheit der Menschen lehnt die Intensivtierhaltung ab, in der die arteigenen Bedürfnisse der Tiere komplett ignoriert werden. Wir brauchen echte Fortschritte für die Lebensbedingungen von Heim- und Nutztieren. In der letzten Wahlperiode konnten wir verhindern, dass hochträchtige Tiere weiterhin geschlachtet werden dürfen. Auch haben wir die Vorgaben bei der Pelztierhaltung verschärft. Es bleibt allerdings noch viel zu tun: So werden Ferkeln weiterhin die Schwänze kupiert, männliche Küken kurz nach ihrer Geburt geschreddert und Hühnern die Schnäbel gekürzt. Wir dürfen nicht länger Tiere an die Haltungsformen anpassen, sondern die Haltungsformen müssen an die artgerechten Bedürfnisse der Tiere angepasst werden. Auch bei Tiertransporten ist noch reichlich Luft nach oben. Die Transportbedingungen sind meistens ungenügend und die Fahrtzeiten zu lang. Zudem werden unsere Tierschutzstandards in außereuropäischen Ländern nicht eingehalten. Hier müssen entweder die Kontrollen verschärft oder der Transport strikt verboten werden, um die Tiere nicht unnötigen Qualen auszusetzen.